Vor rund 2 Wochen hatte ich einen Traum, den ich gerne teilen möchte. Im Traum hatte ich meinen ersten Arbeitstag in einem neuen Job. Gleich zu Beginn musste ich einen Vortrag halten. Ehe ich zur neuen Firma ging war ich an einem Lieblingsplätzchen am See und habe mich „verbunden“ wie ich es seit ein paar Jahren immer tue vor wichtigen Ereignissen.
Als ich die neue Firma betrat, fand ich mich in einem grossen Saal wieder mit unzähligen Menschen, genau gesagt alle Mitarbeiter des Unternehmens. Der Event hatte schon begonnen und die Speaker waren auf der Bühne und schienen auf mich zu warten, ich musste wohl etwas Verspätung haben. Ich liess mich davon aber nicht abschrecken und ging ruhigen Schrittes Richtung Bühne. Der CEO, eine lebendige Frau, meinte voller Humor: „beeindruckend, dass sie sich nicht aus der Ruhe bringen lässt oder?“ Ich ging also auf die Bühne und eine vertraute Person, die anscheinend auch gerade neu im Unternehmen anfing, startete ihren Vortrag. Sie hatte alles akribisch vorbereitet, war ziemlich nervös und ging schnell und kontrolliert durch ihre Präsentation und ihre speaker notes. Das ganze war sehr technisch & kontrolliert. Sie nahm den Raum nicht ein.
Während ihrer Rede begrüsste ich bekannte Gesichter im Hintergrund und wollte dann meine Handnotizen für den Vortrag zur Hand nehmen um nochmals kurz durchzugehen, aber ich fand sie nicht, sie waren weg! Ich raschelte in meiner Handtasche rum während ich feststellte, dass der Vortrag meiner Kollegin bald zu Ende ging. Plötzlich wurde mir bewusst: wenn ich jetzt meinen Fokus auf den Mangel lege und meine ganze Energie auf die Suche nach den verlorenen Notizen investiere, dann werde ich nicht ready sein für den Vortrag und an mir selber zweifeln. Kurz verband ich mich nochmals und entschied mich, dass ich genau dieses Missgeschick zum Thema mache und es dann einfach fliessen lasse, im tiefen Vertrauen, dass es mich dahin führt, wo es richtig ist in diesem Zeitpunkt. Ich hielt eine feurige, humorvolle Freestyle Rede, liess mich von den inneren Bildern von Moment zu Moment leiten, ohne dabei meine key messages die ich mir vorher kurz visualisiert hatte aus dem Auge zu verlieren. Es gelang mir ganz natürlich & leicht sie einzubinden und alles zu einer Rede zu verschmelzen, die die Teilnehmer begeisterte, da sie unerwartet, sehr ehrlich und doch voller wichtiger Informationen war. So war das Kernstück meiner Rede meine geliebte Change Kurve, die ich seit meinem Ethnologiestudium vor über 20 Jahren in allen Bereichen anwenden kann, sei es im Business Kontext, im Bereich der Migration oder im spirituellen Bereich. Sie war der rote Faden meiner Rede. Ich erhielt viel Applaus und voller Stolz stellte ich schmunzelnd fest, dass ich mich vorgängig gar nicht gepudert hatte und richtig geschminkt. Es war Zeit mein wahres Gesicht zu zeigen und die Masken fallen zu lassen.
Was kann ich aus diesem Traum lernen und welche Inspiration kann ich euch damit weitergeben?
- Frisch von der Leber: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser, wenn wir auf die eigenen Fähigkeiten vertrauen, können sie auch abgerufen werden
- Das Grundgefühl das alles genau richtig ist wie es ist und ich gut genau so wie ich bin, beflügelt zu Höchstleistungen
- Innerer Schweinepriester: über die eigenen Grenzen zu gehen, die eigene Komfortzone zu überwinden, stärkt uns und wahre Transformation kann stattfinden
- Hadern schwächt, Mut macht dich stark und lässt dich lebendig fühlen
- What terrifies you, is the right direction: Angst ist ein vom Geist kreiertes Konzept und in den wenigsten Fällen real oder gar lebensbedrohend, stelle ich mich ihr, werden ungeahnte Kräfte mobilisiert
- Wir haben die Möglichkeit aus Notlagen Tugenden zu machen, alles ist möglich.
Nur wir selber setzen uns die Grenzen - Es ist zentral ganz verankert im gegenwärtigen Moment zu sein. Wenn ich im Jetzt bin, dann ist mein Geist klar, fokussiert und neutral und das eigene Potenzial steht zur Verfügung
- Vertraue ich meiner inneren Führung werde ich mit inneren Bildern geführt und kann aus dem Vollen schöpfen
- Bin ich authentisch und zeige mich ohne Masken und in meiner Verletzlichkeit, dann berühre ich Menschen
- Leidenschaft / Passion sind ansteckend. Sprechen wir aus unserem inneren Kern, berühren wir die Menschen mehr, da ihre Emotionen und ihr Herz angesprochen werden. Dadurch wird ihr innerer Kritiker auch leiser und so haben auch kleine Patzer Platz. Wir alle sind Menschen egal in welche feinen Kostüme wir uns kleiden oder mit welchen Titeln & Funktionen wir uns schmücken. Wir alle haben das Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit und Humor
- Mit Witz, Charme & Mut können die Herzen der Menschen erobert werden
- Wandel ist die einzige Konstante: das Leben kann man nicht kontrollieren, aber wir können lernen wie wir mit den unterschiedlichen Wellen mitsurfen können. Mit kompletter Präsenz finden wir den richtigen Moment, wo wir Gas geben müssen um von der Welle mitgenommen zu werden
Fragen, die als Quelle der Inspiration & Reflexion dienen:
- Wo stärke ich mich, wo schwäche ich mich, weil ich mich nicht getraue oder an mich glaube?
- Vertraue ich meiner inneren Führung? Lasse ich mich leicht aus dem Konzept bringen?
- Wie steht es mit meinem Selbstbewusstsein und mein Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten?
- Bin ich immer wieder bereit mich in unbekanntes Gefilde aufzumachen und die Grenzen meiner bisherigen Identität zu durchbrechen?
- Auf welche Ereignisse, die ich positiv gemeistert habe, bin ich stolz?
- Habe ich eine Vision für die mein Herz brennt?
- Habe ich den Mut anders zu sein, aus der Masse rauszustechen?
- Bin ich immer wieder bereit betretene Pfade zu verlassen und voller Mut neue Wege zu gehen?